Weitergegeben: "Seefelds Senioren in Sorge"

10. September 2021

Seefeld – In der Gemeinde Seefeld wächst der Verdruss über den Edeka-Supermarkt in der Ortsmitte. Vor allem weniger mobile Senioren fragen sich, wie sie in den nächsten Monaten an Grundlebensmittel kommen sollen. „Ich verstehe diese Sorge“, sagt Bürgermeister Klaus Kögel. Das Problem falle zwar nicht unbedingt in den Aufgabenbereich der Gemeinde. „Aber ich hätte doch gerne eine Lösung“, sagt Kögel und ärgert sich, dass er seitens Edeka nur wenig bis gar keine Unterstützung erhält.

Wie berichtet, wird der Supermarkt ab Herbst ausgebaut. Um Platz für die Lagerung von Baumaterialien zu schaffen, ist der gegenüber des Edeka stattfindende Wochenmarkt bereits umgezogen und findet am heutigen Donnerstag zum zweiten Mal auf dem Parkplatz des TSV Oberalting-Seefeld am Jahnweg statt. „Der Umzug hat ganz gut geklappt“, sagt Gebhard Fritschi, der gemeinsam mit einigen Mitstreitern vor mehr als zehn Jahren den Markt initiierte. Nur die Aufstellung der Fieranten müsse noch optimiert werden.

Gemeinde und Marktleitung haben also schon Flexibilität bewiesen. „Aber was jetzt das weitere Prozedere bei Edeka angeht, sind die Informationen rar“, sagt Kögel und ist zunehmend verärgert. Zwei Monate vor Baubeginn ist nicht bekannt, ob der Supermarkt komplett schließt und wie lange, oder ob nur eine Teilschließung geplant ist. „Für mich fühlt sich das so an, als werde die bequemste Lösung gesucht auf Kosten der Kunden“, sagt Kögel. Derweil steigen der Gemeinde die Senioren immer mehr auf die Füße. Eine Option wäre wohl eine Art Containerautomat, der 1500 Produkte vorhalten kann. Aber ob die Benutzung seniorenfreundlich ist, daran hat Kögel seine Zweifel. Eine andere Option sei ein Shuttlebus zum Edeka in Herrsching. Das gefällt Kögel etwas besser. Er will aber auf jeden Fall beim Betreiber des Supermarkts in Hechendorf mal nachfühlen, ob dieser seinen Lieferservice nicht auf Oberalting-Seefeld ausweiten kann.

Die Verunsicherung bei den Senioren ist groß. „Ich weiß wirklich nicht, wo wir dann einkaufen“, sagt Fritschi. „Die Sorge ist schon erheblich.“ Die Senioren beklagen auch das abnehmende Angebot in den Regalen, laut Auskunft von Angestellten lohne sich das Auffüllen jetzt schon nicht mehr, heißt es. „Das ist nicht besonders kundenfreundlich“, findet Kögel. 

Vom Konzern war in dieser Woche nichts Neues zu erfahren. Eine Anfrage beantwortet die Pressestelle am 11. August wie folgt: „Bei den Umbaumaßnahmen handelt es sich um eine umfangreiche Modernisierung und Erweiterung des Marktes. Der Start des Umbaus ist für den Herbst dieses Jahres geplant und dauert voraussichtlich bis Mitte 2022 an. Unsere Kundinnen und Kunden dürfen sich auf einen größeren Vollsortimenter im modernen, neuen Glanz freuen.“ Eine weitere Anfrage in dieser Woche wurde gestern bis Redaktionsschluss nicht beantwortet. 



Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 09.09.2021, Seite 40

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